Samstag, 23. März 2013

Die Geschichte von Rackerstadt


Wenn man bei Stressdorf hinter Schaffhausen in nördlicher Richtung abbiegt, ein paar Kilometer hinter Strapazenheim und Sorgenstadt nach Osten fährt, sich an der Abzweigung in Erschöpfttal am Schinderbach nach rechts hält, dann erreicht man die beschwerlichen Strassen von Rackerstadt. 
Die Einwohner der Stadt machen dem Namen alle Ehre. Sie schleppen sich seufzend dahin, wie Packesel bei der Besteigung des Himalaja, mit gesenktem Blick, mit leeren Gesichtern, mit hängenden Schultern. Diese Teilnahmslosigkeit der Rackerstädter hängt nicht etwa damit zusammen, dass man dort die tägliche Kehrwoche mit Handbesen oder die Rasenpflege mit der Nagelschere eingeführt hätte, sondern sie hat damit zu tun, dass hier die Autos geschoben werden. Mit aller Kraft, die Strassen hinauf, die Strassen hinunter. Des Rackerstädters Schultern sind an das Auto gepresst, die Füße trotzig in den Boden gerammt. Anstatt sich hinters Steuer zu setzen, lässt man hier das Auto an, legt den Leerlauf ein und stemmt sich gegen den Kofferraum! Heiligs Blechle! Da ist selbst der autophile Schwabe sprachlos.
Ob hier schon mal jemand gedacht häben möge, aufs Gaspedal zu drücken? "Natürlich", antwortet eine Mutter schweißgebadet die ihren Kombi auf den Parkplatz von Aldi wuchtet. "Ich gebe Gas, wenn ich das Auto anlasse, aber dann nehme ich die Sache selbst in die Hand!" Ächzend schiebt ein atemloser Mann mit Sauerstoffmaske seinen LKW mit Anhänger die Mühsalallee entlang. "He, warum benutzen Sie nicht ihr Gaspedal?" Er zieht die Augenbrauen hoch: "Weil ich ein LKW-Fahrer aus Rackerstadt bin und weil wir alle hier stark genug sind, unsere Arbeit alleine zu bewältigen!" Was sind das für Leute? Sie brauchen doch nur das Gaspedal zu drücken und schon verfügen sie über Energie! Aber sie nehmen keine Notiz davon. Wer wollte denn so leben?
Bevor wir uns in Häme und Kritik ergötzen, auch Christen ist das "Auto-Schieben" keine unbekannte Disziplin. Kommen uns folgende Zeilen bekannt vor? "Liebe Brüder, ihr seid eifersüchtig und streitet miteinander. Ihr benehmt euch wie Menschen, die nicht dem Herrn angehören..." oder: "Ihr habt begonnen, ein Leben mit dem Heiligen Geist zu führen. Warum wollt ihr jetzt auf einmal versuchen, es aus eigener Kraft zu vollenden?"
Also, wie sieht das bei uns aus, hier zwischen Stresslingen, Malochingen und Plackenhardt? Wie steht es um unsere freudlosen Tage, zerrissenen Beziehungen und unsere durstigen Herzen? Was würde denn Jesus tun, wenn er in all unsere Rackerstädte der Welt käme? Er würde sich mitten auf die Kreuzung zwischen Todmüdallee und Erledigtplatz stellen und rufen: "Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken. Kein Nippen, kein Probieren, auf ex trinken. Durstige Kehlen lechzen nach Wasser. Durstige Seelen brauchen Christus. Dauernd, unaufhörlich. Eintauchen und trinken. Nehmen wir Platz auf dem Beifahrersitz in seinem Auto und schnallen uns an für das Abenteuer unseres Lebens...

Sonntag, 17. März 2013

nur erkältet

Dass das passieren würde, war mir klar. Seit Tagen spürte ich, dass eine Erkältung im Anmarsch war. Der Körper brauchte Ruhe, war aber zurzeit einfach nicht möglich. „Bis Montagnachmittag“, bat ich, „dann habe ich Zeit!“  Doch Donnerstag vorher, packte mich die Krankheit. Mitten in der ProChrist Zeit, überhaupt nicht zu gebrauchen, die Augen tränten, die Nase lief, der Husten bellte. Nicht besonders schlimm, aber doch sehr beeinträchtigend, wenn man die Moderation halten soll. Tag um Tag stopfte ich mich voll Tabletten, damit ich wenigstens bis Samstag noch durchhalte würde.  Und dann ist es soweit. Nichts geht mehr. Und ich gebe endlich auf. Alle die es gut mit mir meinen, schicken mich ins Bett, wo ich ja wohl auch hin gehöre. Aber ich will immer noch nicht. Ich spüre so viel Energie in mir. Ich kann nicht ruhig im Bett bleiben. Kleine Bäume könnte ich aus reißen, aber  die Sicht ist mir ja versperrt durch die tränenden Augen. Dazu fange ich noch an zu heulen, weil ich mich nicht damit abfinden kann, Ruhe zu halten. Von Stunde zu Stunde werde ich unerträglicher und niedergedrückter.  Es gibt noch so viel zu tun und ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit unter den Händen zerrinnt. Und ich denke nur: ab Montagnachmittag, da habe ich Zeit, jetzt nicht! 
Meine Tochter sitzt am Bettrand und liest mir aus dem Jahreslesebuch von Andrea Schwarz vor. „Das was Gott von mir will, ist keine Überforderung“, bleibt bei mir hängen. Dabei habe ich das Gefühl, das Gott im Moment auch ganz still ist. Ich höre ihn nicht. Kann er das dann denn wollen, mitten in einer guten Arbeit mich heraus nehmen? Vielleicht will ich aber auch gar nicht hören? Nur, dass ich noch bis Montag durchhalte, noch funktioniere und optimistisch sein kann. Er soll mich fit halten bis ICH Zeit habe. Was nützt es, wenn ich jetzt flach liege? „Gott will nichts Menschenunmögliches. Er kennt mich ja schließlich… „ höre ich wieder, wie meine Tochter Andrea Schwarz  zitiert.
Warum lasse ich mich hier so über eine banale Erkältung aus und warum liege ich nicht einfach im Bett und halte die Klappe? 
Man spricht nicht so gern über Dinge die nicht so gut funktionieren. Nur wenn dabei eine Weitsicht bei rum springt oder wenn aus Negativen doch noch was Tolles wird, aber wenn nur Dumpfheit zurück bleibt…? Ich merke gerade so den ganz normalen blöden Alltag der mich erwischt. Ein ganz normales Leben ohne Höhepunkte und darüber redet man ja nicht gerne. Wir hören uns gerne gute und schöne Geschichten an, aber so ´ne blöde Krankheit, meine depressive Phase,  Mutlosigkeit die will doch keiner hören.  Meine Enttäuschung über Gott, dass es nicht so gekommen ist, wie ich es mir gewünscht und gewollt habe. Ich hatte doch gedacht, Gott würde mein Gebet erhören, er kann doch nicht zulassen, dass die Freude an meiner Arbeit jetzt so vermiest wird. Ich fühle mich elendig, abgeschoben ins Bett, aus dem Weg geräumt, allein gelassen, unverstanden von allen auch von Gott.
Es läuft nicht immer alles so gut und einwandfrei. Nirgendwo und für niemanden. Und deswegen wollte ich einfach mal beschreiben wie das ist, meine mutlose Zeit die ich im Moment habe und damit ich nicht allein bleibe. Es gibt Zeiten, da sind die Geschichten meines Lebens gut und es gibt Zeiten da sind sie nicht so gut. Ich will ja nicht behaupten, dass sie schlecht sind. Aber verzagt. Dunkle Seiten des Lebens die vor meiner Tür nicht Halt machen. Dass ich so ungeduldig bin, macht die ganze Erkältung nicht einfacher. Und mein ständiger Spruch: “Lieber Gott, gib´ mir Geduld, aber bitte sofort!“ zaubert zwar ein Lächeln in mein verschnupftes Gesicht,  aber macht  mich nicht wirklich glücklicher. Und dann bleibt nur das „Dennoch“. Gott trägt uns dennoch durch, er bleibt dennoch treu, er geht mir dennoch nach. Das tut gut zu wissen.  Und ich lasse mich fallen. Endlich! In mein kuschelweiches Bett. Draußen scheint die Sonne, der Himmel hat eine wundervoll blaue Farbe und der Schnee glitzert so weiß. Jetzt draußen sein und fotografieren, das wär´s. Nein! Ich liege mit meiner Erkältung im Bett, ziehe die Decke über beide Ohren und lasse mich fallen. Jetzt ist Montagnachmittag, jetzt habe ich Zeit. Und nun kehrt auch allmählich Ruhe ein, in meine aufgewühlten Gedanken und ein Lied von Sefora Nelson macht sich breit: 

Lege deine Sorgen nieder
Leg sie ab in meiner Hand
Du brauchst mir nichts zu erklären
Denn ich hab dich längst erkannt

Lege sie nieder in meiner Hand.
Komm leg sie nieder, lass sie los in meiner Hand.
Lege sie nieder, lass einfach los.
Lass alles falln, nichts ist für deinen Gott zu groß.

Lege deine Ängste nieder
Die Gedanken in der Nacht
Frieden gebe ich dir wieder
Frieden hab ich dir gebracht

Lege deine Sünde nieder
Gib sie mir mit deiner Scham
Du brauchst sie nicht länger tragen
Denn ich hab für sie bezahlt

Lege deine Zweifel nieder
Dafür bin ich viel zu groß
Hoffnung gebe ich dir wieder
Lass die Zweifel einfach los

Text & Musik: Sefora Nelson

Danke Gott, dass Du immer für mich sorgst, dass Du besser weißt, was dran ist bei mir. Das Du mich vor mir selber schützt. Danke für die Erkältung, für die Auszeit. Selbst in meine traurigen Zeiten bist Du da und für Dich ist nichts zu groß. Danke. Amen!

Donnerstag, 14. März 2013

Fotos

Ostermontag 01.April 2013

Es ist zwar kühl, aber die Sonne scheint und es SCHNEIT mal nicht!





























__________________________________________________________________________________________________________________________


Karfreitag 29.03.2013

Exklusiv zu Ostern. Keine langen Suchzeiten für Ostereier. Im Schnee findet man sie schnell und sicher. Viel Spaß beim Suchen. Aber Achtung: Keine weißen Eier verwenden!


14:46 Uhr

14 Uhr grimmig


14:47Uhr


14: 48 Uhr
15:20 Uhr
15:19 Uhr
Bitte ein anderes Motiv vor mein Schlafzimmer-Fenster



Peng - Fenster zu!
____________________________________________________________

20.03.2013
Es schneit immer noch....
....und ich habe ein Bild vor Augen....
Garten-Holywoodschaukel-gemütlich eine Tasse Kaffee in der Hand und Frühstücken. Frühling! Endlich wieder draußen Frühstücken. Zu sehen auf facebook. (http://www.facebook.com/binmitdabei)
Und?????
Um die Holywoodschaukel liegt meterhoch Schnee.

Und so sieht´s bei uns um 13:00 Uhr..............





 

___________________________________________________________



So ganz allmählich könnte es aufhören zu schneien. Wir haben immer hin schon den 14.03.2013. Wo bleiben die Blümchen? So geht aber gar nix mehr:

Blick vom Schlafzimmer in den Garten und die Nachbarschaft.




Sonntag, 10. März 2013

Zitat des Tages

Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Albert Schweitzer

Wir haben kein Recht, über andere zu sprechen, solange wir nicht mit ihnen gesprochen haben."                                      
Peter Strauch

Man muss nicht unbedingt das Licht des anderen ausblasen, um das eigene Licht leuchten zu lassen. 
Phil Bosmans